Albrecht von Haller

Jean-Jacques Rousseau

Die PR-Agenten der Schweizer Alpen

Von Haller: PR-Agent der Schweiz

Die Alpen-Euphorie beginnt 1729 mit Albrecht von Hallers Alpendgedicht. Dies ist die erste Dichtung, die den Alpen gewidmet ist. Sie war das Ergebnis einer längeren Studienreise durch das Wallis und das Berner Oberland. Darin glorifiziert von Haller die Alpen und lässt den antiken Mythos von Arkadien wieder auferstehen. Das Lob des Landlebens ist nicht neu und geht bereits auf die römischen Dichter Horaz und Virgil zurück. Hallers Verdienst ist es aber, „den Traum von Arkadien an einen bestimmten locus (Ort) verortet zu haben, den Alpen“ (Barbara Lafond-Kettlitz, Etudes Germaniques 2009). Die ländliche Idylle Arkadiens wird zum Symbol von Freiheit und Selbstbestimmung.

Von Haller ist es zuzuschreiben, dass ein Bild der Schweiz und der Schweizer entstand, dessen sittliche Reinheit ebenso wie die politische Freiheit als Resultat des natürlichen Lebensraumes angesehen wurde.

Trendsetter der romantischen Natur: Jean-Jacques Rousseau

Mit Jean-Jacques Rousseau setzte sich die Lust an der nun durch die Doktrin des Erhabenen umgedeutet Natur durch: „Ich brauche Wildbäche, Felsen, Tannen, dunkle Wälder Berge. Raue Pfade zum Hinauf- und Hinabwandern und Abgründe neben mir, die mich ängstigen, denn das Seltsame daran, dass ich Abgründe mag, ist, dass sie mich schwindlig machen und dass ich dieses Schwindelgefühl sehr geniesse, vorausgesetzt ich stehe an sicherer Stelle“, schreibt er in seinem Roman Julie ou la Nouvelle Héloise 1761. Er bewirkt eine weltliche Verehrung der Berge: „Es scheint als schwänge man sich über der Menschen Aufenthalt hinauf und liesse darin alle niedrigen und irdischen Gesinnungen zurück. Als nähme die Seele je mehr man sich den ätherischen Gegenden nähert, etwas von ihrer unveränderlichen Reinheit an“.

Dieser Roman wird zum literarische Führer der Schweiz und inspiriert viele Touristen zu einer Reise, weil sie die im Roman beschriebenen Orte sehen wollen, darunter britische Schriftsteller wie Mary Woollstonecraft (1797-1851). Percy Bysshe Shelley (1792-1822) oder George Gordon Byron (1788-1824).

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